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Qualitätsvorausplanung nach APQP - Medizintechnik und andere Branchen

Durch den sogenannten APQP-Prozess - Advanced Product Quality Planning-Prozess - ist die Qualitätsvorausplanung für ein bestimmtes Produkt möglich, damit dieses den Erwartungen sowie den Anforderungen des Kunden entspricht. Was genau APQP im Einzelnen ist, wo er geregelt ist, wie er abläuft und was die Vorteile von APQP sind, erfahren Sie im vorliegenden Beitrag.

 

Was ist die Bedeutung von APQP?

Die Abkürzung APQP steht für «Advanced Product Quality Planning». Synonyme Bezeichnungen sind Produkt-Qualitätsvorausplanung (PQVP) oder Qualitätsvorausplanung (QVP).

 

APQP ist ein Prozess, mit dem man die Qualitätsvorausplanung in Bezug auf ein Produkt umsetzen kann. Das Ziel des APQP-Prozesses ist die Fehlervermeidung, was im Gegensatz zur Fehlerentdeckung steht. Es geht also um Vorsorge und nicht Nachsorge. Erreicht wird die Fehlervermeidung etwa durch kontinuierliche Verbesserungen bei der Herstellung der jeweiligen Produkte und/oder von deren Bauteilen, und zwar unter anderem mittels einer einheitlichen und produktbezogenen Dokumentationsstruktur beziehungsweise Dokumentationshierarchie.

 

Der APQP-Prozess führt beim Hersteller zur nötigen Transparenz in Bezug auf das Produktionsgeschehen, was wiederum zur Vereinfachung der Produktionslenkung führt. Die Planung, Überwachung und Verwaltung der für das Projekt und das Produkt relevanten Informationen sowie Dokumente erfolgt zentral.

 

Der APQP-Prozess wird vor der Serienproduktion begonnen und besteht grundsätzlich aus fünf Phasen, von der Planung bis zur Korrektur. Während des APQP-Prozesses kommen standardisierte Methoden zum Einsatz und ein kontinuierliches Projektmanagement. APQP umfasst als übergreifendes Framework verschiedene Qualitätsmanagement-Kernwerkzeuge wie FMEA (Failure Mode and Effects Analysis), PPAP (Production Part Approval Process), MSA (Measurement Systems Analysis) und SPC (Statistical Process Control). 

 

Wie läuft der APQP-Prozess ab?

Da es bei APQP um die Fehlervermeidung bei der Herstellung etwa von Medizinprodukten geht, müssen Qualitätssicherungs-Massnahmen bereits bei der Produktionsentwicklung und Produktionsplanung erfolgen, also vor dem Beginn der Serienproduktion. Die APQP-Vorgaben dienen allen Beteiligten am Produktionsprozess als Leitfaden und Standard, was den Austausch zwischen den Beteiligten erleichtert.

 

Der APQP-Prozess läuft im Grunde in 5 Phasen ab, weshalb man auch von einem 5-Phasen-Modell spricht:               

 

  •        1. Phase: Planung
  •        2. Phase: Produktentwicklung
  •        3. Phase: Prozessentwicklung
  •        4. Phase: Produktvalidierung, Prozessvalidierug
  •        5. Phase: Rückmeldung, Beurteilung, Korrekturen

 

1. Phase: Planung

In der ersten APQP-Phase geht es zunächst um die Planung, wozu etwa die Sicherstellung gehört, dass man die Kundenbedürfnisse und Anforderungen korrekt verstanden hat. Ausserdem werden die Rahmenbedingungen festgelegt. Ergebnisse dieser ersten Phase können unter anderem Pflichtenhefte sein und die Festlegung von Zuverlässigkeitszielen sowie von Qualitätszielen.

 

2. Phase: Produktentwicklung

In der zweiten Phase von APQP erfolgt die Produktentwicklung. Dazu gehört die Design-Entwicklung der Bauteile und die Planung von Fertigung und Montageabläufen. Outcomes dieser 2. Phase können Prototypen sein und eine Design-FMEA, wobei FMEA für «Failure Mode and Effects Analysis» steht, was auf Deutsch «Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse» heisst, auch Auswirkungsanalyse genannt. Ferner kann unter anderem ein Kontrollplan (Produktionslenkungsplan) beziehungsweise Prototypen-QM-Plan erstellt werden.

 

3. Phase: Prozessentwicklung

Bei der dritten APQP-Phase geht es um die Prozessentwicklung. Konkret heisst das, dass effektive Produktionssysteme entwickelt und geeignete Maschinen beziehungsweise Anlagen gefunden werden müssen. Als Arbeitsergebnisse dieser 3. Phase kommen unter anderem Prozessablaufpläne, Vorserien-QM-Pläne und eine Prozess-FMEA (PFMEA) in Frage.

 

4. Phase: Produktvalidierung, Prozessvalidierug

In der vierten Phase erfolgt die Produktvalidierung und die Prozessvalidierung. Dabei geht es um die Frage, ob die Produkte dem entsprechen, was der Kunde erwartet. Als Ergebnisse dieser vierten APQP-Phase kommen etwa eine Messsystemanalyse (MSA) in Betracht, die Bemusterung nach PPAP (Production Part Approval Process) aber auch  Probelaufergebnisse und Serien-QM-Pläne.

 

5. Phase: Rückmeldung, Beurteilung, Korrekturen

Und schliesslich in der fünften APQP-Phase geht es um die Rückmeldung, die Beurteilung und um Korrekturmassnahmen, damit die Anforderungen des Kunden langfristig erfüllt werden und die Streuung bei der Produktion reduziert wird. Letzteres kann etwa durch statistische Prozesslenkung (SPC) erfolgen.

 

 

Um die einzelnen Phasen in Bezug auf ihren jeweiligen Stand zu dokumentieren, wird der APQP-Statusreport angefertigt.

 

Was sind die Vorteile von APQP?

Die Vorteile vom APQP-Prozess sind unter anderem die folgenden:

 

  •        Fehlervermeidung statt Fehlerentdeckung
  •        bessere Kommunikation und Information zwischen den Beteiligten
  •        frühzeitige Abstimmung bezüglich der Produktqualität zwischen Lieferant und Kunde
  •        höhere Effizienz durch frühzeitige Problembehandlung, wodurch Termine besser eingehalten werden können
  •        gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis; geringere Kosten durch Reduzierung von Verzögerungen, Nacharbeiten, Produktrückgaben und mehr
  •        bessere Produktqualität führt zu höherer Kundenzufriedenheit

 

Wo ist APQP geregelt?

Der APQP-Prozess basiert auf der Qualitätsmanagement-Norm IATF 16949, die für die Automobilindustrie entwickelt wurde. In der IATF 16949 werden allgemeine Forderungen an Qualitätsmanagementsysteme vereint, und zwar vor allem aus der nordamerikanischen und europäischen Automobilindustrie. IATF steht denn auch für «International Automotive Task Force» und ist eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Automobilherstellern sowie von Automobilverbänden. Ziel der IATF ist die Harmonisierung von Standards, um die Produktqualität von Automobilen zu verbessern.

 

Der APQP-Prozess selbst wird aber heute nicht nur in der Automobilindustrie angewendet, sondern auch in anderen Branchen eingesetzt, etwa in der Medizintechnik- oder Luftfahrt-Branche, der Rüstungs-Industrie, der Elektronik-Branche und der Konsumgüter-Industrie.

 

VDA 6.1 und EAQF sind weitere Regelwerke, auf denen APQP aufgesetzt ist.

 

Mehr Informationen zu APQP

Der Schweizer Hightech-CNC-Lohnfertiger Mawatec hat noch freie Produktionskapazitäten, etwa im Bereich Lohnfertigung von Medizinprodukten. Bei uns gibt es keine Lieferengpässe. Wir können spontan mit dem APQP-Prozess starten und so schnell wie möglich mit der Produktion der von Ihnen gewünschten Bauteile oder auch von ganzen Produkten beginnen. Die Gross-Serienfertigung ist bei uns ebenfalls möglich. Profitieren Sie von unseren kurzen Lieferzeiten und fordern Sie noch heute telefonisch oder per E-Mail eine Offerte bei uns an, die wir Ihnen in kürzester Zeit erstellen können:

 

  •        Mawatec-Telefonnummer: +41 32 641 63 00
  •        Mawatec-E-Mail: info@mawatec.ch

 

Wenn Sie mehr Informationen über den APQP-Prozess erhalten möchten und/oder wissen möchten, wie APQP bei Mawatec etwa bei der Lohnfertigung in der Medizintechnik zum Einsatz kommt, können Sie uns natürlich auch unter der angegebenen Telefonnummer oder E-Mail-Adresse kontaktieren.

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